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Autorenbildhelmuterwinpeter

Da leb'n ma gern

Aktualisiert: 3. Feb. 2021



Ein Text und Song aus den Achzigern -

Anknüpfung zum Beitrag "An die Politik".


Verärgert über die politischen und sonstigen Vorgänge habe ich mir schon im Jahre 1988 die österreichische Bundeshymne einmal genauer angesehen. Dabei habe ich deren Text mit dem tatsächlich Erlebten verglichen. Was war denn aus dem Kaiserreich, der einstigen Großmacht geworden? Was hatte man sich vorgenommen. Wie frustriert, kleinbürgerlich, spießig, korrupt, kleingeistig, ... ist jetzt dieses Volk oder vielleicht doch nicht?


Wie es auch sei, ein gewisser defätistischer Optimismus ist uns erhalten geblieben und der drückt sich im Refrain aus. Den kann man im Übrigen in zwei Denkrichtungen lesen.


Da leb'n ma gern - der vollständige Text


1a

Volk geknickt vom Lauf der Zeit

klein und nebensächlich heut',

einst bedeutend, doch naiv -

dein Niedergang verletzt dich tief.

1b

Heimat einst von großen Söhnen,

stark nur noch in lauten Tönen.

Tiefgebeugt durch hohe Last,

die du selbst geschaffen hast


Refrain

Und trotzdem wird ma immer hör'n:

wir leb'n halt da so furchtbar gern!

A bisserl schlampig, doch genial -

all's and're is' uns längst egal.

und is' um uns schon alles hin -

horch ma am Lieben Augustin:

Wir leb'n halt da so furchtbar gern -

nur munter derfst net werd'n!



2a

Wahrheit wird bewusst verschwiegen,

ist im Untergrund geblieben.

Wo bleibt bloß der Treueschwur? -

wohl ein laues Lüfterl nur.

2b

Hoffnungsvoll in schlechte Zeiten

wirst du nun bedächtig schreiten.

Gläubig, frei und arbeitslos -

doch dein Gold'nes Herz ist groß.



Refrain

Und trotzdem wird ma immer hör'n:

wir leb'n halt da so furchtbar gern!

A bisserl schlampig, doch genial -

all's and're is' uns längst egal.

und is' um uns schon alles hin -

horch ma am Lieben Augustin:

Wir leb'n halt da so furchtbar gern -

nur munter (nüchtern) derfst net werd'n!



Einige Textzeilen hielt ich für zu gewagt und ich habe sie letztendlich nicht mehr weiter gefeilt und aufgenommen, aber es hat damals gut getan, diese Gedanken von der Seele zu schreiben. Wenn ich aber auf das Heute schau, stelle ich fest, dass sich eigentlich so überhaupt gar nichts geändert hat. Und immer noch ...



Volk geschändet von Verrätern

und Gesetzesübertretern

bist ein bisserl sehr naiv

und daneben korruptiv.


Weltstadt - einst noch mit viel Herz,

heute fast nur noch ein Scherz.

Und auch deine Festspielstadt

haben längst schon alle satt.


Hoher Sendung längst schon müde

steigt die Zahl der Suizide.

Einsam kämpft um euer Brot

doch die oben seh'ns kommod.


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